Revitalisierung und Denkmalschutz – neue Konzepte für alte Liegenschaften

6. Dezember 2023

Denkmalgeschützte Gebäude sind ein wesentlicher Bestandteil der deutschen Kulturlandschaft. Derzeit werden hierzulande fast eine Million Bauwerke als schützenswert eingestuft. Viele davon sind jedoch in einem Zustand, der eine Nutzung erst nach intensiver Instandsetzung erlauben würde. Trotz gestiegenen Bewusstseins für Nachhaltigkeit und Energieeffizienz geben Investoren in diesem Fall oft noch Abriss und Neubau den Vorzug. Ist das aus Sicht des Denkmalschutzes oder aufgrund von Auflagen der Baubehörde keine Option, bietet eine Revitalisierung die Chance, Gebäude mit Geschichte und Charme mit neuem Leben zu füllen und zugleich Ressourcen zu sparen.

Was bedeutet Revitalisierung und welche Vorteile bietet sie?

Bei der Revitalisierung denkmalgeschützter Gebäude geht es darum, historische Bausubstanz durch umfassende, über eine Sanierung hinausgehende Maßnahmen fit für eine zeitgemäße Nutzung zu machen. Hierfür gilt es, eine Strategie zu finden, mit der sich aus der erforderlichen Instandsetzung und Modernisierung ein größtmöglicher wirtschaftlicher Erfolg erzielen lässt. Dazu wird oftmals nicht nur in die Jahre gekommene Gebäudetechnik durch neue ersetzt, sondern auch die Raumverteilung an moderne Bedürfnisse angepasst und die Nutzungsstruktur des Gebäudes verändert.

Trotz des hohen Aufwands lohnen sich Revitalisierungsprojekte durchaus. Aus finanzieller Sicht sind sie häufig sogar die bessere Wahl im Vergleich zu einem Abriss plus anschließendem Neubau. Auch hinsichtlich der Nachhaltigkeit verdient die Revitalisierung besondere Aufmerksamkeit. Wo immer möglich, wird bestehende Bausubstanz genutzt. Dadurch sinkt der Bedarf an mineralischen Baustoffen um durchschnittlich 40 Prozent. Zudem werden keine neuen Flächen versiegelt. Manchmal können sogar einzelne Bereiche entsiegelt und renaturiert werden. Der Nachhaltigkeitsaspekt beschränkt sich nicht nur auf die Bauphase, sondern auch auf den späteren Betrieb. Durch moderne Dämm-, Heiz-, Klima- und Lüftungstechnik lässt sich der Energieverbrauch deutlich senken.

Warum ist die Revitalisierung denkmalgeschützter Gebäude aus gesellschaftlicher Sicht relevant?

Die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung innerhalb städtischer Strukturen unterliegt einem stetigen Wandel. Durch den Rückgang industrieller, landwirtschaftlicher und versorgungstechnischer Einrichtungen verlieren immer mehr Nichtwohngebäude ihre ursprüngliche Nutzung. Sie einfach abzureißen, um Raum für Neues zu schaffen, wird häufig dadurch verhindert, dass die Zeugnisse der Industriegeschichte wie auch Kirchen, Schlösser und Villen im Fokus des Denkmalwesens stehen. Viele dieser alten Gebäude fristen über Jahre ein ungenutztes Dasein, während es gleichzeitig an bebaubaren Flächen mangelt.

Revitalisierung kann Räume für soziales Leben und Kultur schaffen, durch flexible Planung aber auch gesellschaftliche Bedürfnisse wie den Wohnungsmangel adressieren. Darüber hinaus sorgt sie dafür, dass kulturelle Werte und die charakteristischen Erscheinungsbilder der historischen Gebäude bzw. des gesamten Milieus erhalten bleiben. Auch das Thema Nachhaltigkeit wird zunehmend präsenter und gesellschaftsfähiger. Angesichts der Energiewende ist es unverzichtbar, schonend mit den vorhandenen Ressourcen umzugehen. Bestehende Liegenschaften klimagerecht zu sanieren und an aktuelle Bedürfnisse anzupassen, ist deutlich nachhaltiger und zugleich kostengünstiger als neu zu bauen.

Wie passen Revitalisierung und Denkmalschutz zusammen?

Bei vielen denkmalgeschützten Gebäuden mag auf den ersten Blick ein Abriss als sinnvoller erscheinen. Ein genauerer Blick offenbart jedoch häufig das Vorhandensein gut nutzbarer tragender Gebäudestrukturen, die problemlos noch weitere 100 Jahre überstehen. Vor dem Hintergrund zunehmender Hitzewellen sind insbesondere ältere, massiv gebaute Häuser interessant, in denen es dank des dicken Mauerwerks und kleinerer Glasflächen auch ohne technische Maßnahmen kühl bleibt. Gleichzeitig bieten solche Gebäude in der kalten Jahreszeit ein hohes Potenzial zur Energieeinsparung, da sie, dichte Fenster und Türen vorausgesetzt, kaum Wärme nach draußen entlassen.

Welche Vorteile ergeben sich durch die Umwidmung von bestehenden Flächen?

Neues Bauland ist knapp bemessen. Daraus resultieren steigende Kosten für Wohnbauprojekte. Finanzierbarer Baugrund und Wohnraum werden immer mehr zur Mangelware. Dadurch wächst der Bedarf an neuen und kreativen Ideen für bezahlbare Wohnungen und zusätzliche Bauflächen. Eine davon besteht beispielsweise darin, bestehende Industriegebäude, Lagerhallen oder Bürohäuser in neuen Wohnraum umzuwidmen. Die KfW und das BAFA stellen hierfür sogar Förderkredite und Zuschüsse bereit.

Die Wiedernutzbarmachung brachliegender Flächen hilft nicht nur, den Flächenverbrauch zu reduzieren. Vielmehr punkten viele der einstigen Industriestandorte mit einer zentralen Lage, einer schon vorhandenen Infrastruktur und einer guten Verkehrsanbindung.

Welche ästhetischen Aspekte bieten revitalisierte Gebäude?

Ähnlich wie der Denkmalschutz selbst kann auch die Revitalisierung zum Erhalt kulturhistorisch wertvoller Gebäude beitragen. Hierfür gilt es, den Spagat zwischen Bautechnik und Ästhetik zu schaffen. Moderne Heiz- und Lüftungstechnik, Dämmung und im Idealfall auch eine Ausstattung mit Solarthermie und/oder Photovoltaik müssen behutsam eingebracht werden, um die optische Qualität der alten Bauwerke nicht zu zerstören und ihren ursprünglichen Charakter zu erhalten.

Wie profitieren Kommunen von der Zusammenarbeit mit der privaten Bauwirtschaft?

Bei der Revitalisierung denkmalgeschützter Immobilien handelt es sich meist um groß angelegte Projekte, die professionell umgesetzt werden müssen. Neben Machbarkeitsstudien, Umgebungsanalysen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen erfordert eine solche Maßnahme immer ein funktionales Konzept, das sowohl die Ansprüche der Kommune als auch die der Investoren und der potenziellen Nutzer berücksichtigt. Die private Bauwirtschaft unterstützt Kommunen bei der Projektierung, Planung und Umsetzung von Revitalisierungsprojekten und ermöglicht es ihnen damit, marode Liegenschaften wiederzubeleben und einer neuen Nutzung zuzuführen. Zu den Firmen, die sich diesbezüglich besonders engagieren, gehört das Bauunternehmen Runkel, das mit den Erfahrungen und dem Know-how aus 125 Jahren Tätigkeit im Bauhandwerk der ideale Partner für derartige Vorhaben ist.

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